Die Medikamentengabe in Kindertageseinrichtungen und Schulen ist ein sensibles Thema, das viele Fragen aufwirft – rechtlich, organisatorisch und vor allem im Hinblick auf die Sicherheit der Kinder. Als pädagogische Fachkraft trägst Du eine große Verantwortung. Umso wichtiger ist es, klare Regeln und sichere Abläufe zu kennen und umzusetzen.
Warum ist das Thema so wichtig?
Immer mehr Kinder besuchen die Kita oder Schule mit chronischen Erkrankungen wie Asthma, Diabetes oder Epilepsie. Damit sie am Alltag teilhaben können, ist oft eine regelmäßige Medikamentengabe notwendig. Doch wer darf Medikamente verabreichen? Was ist erlaubt – und was nicht?
Rechtlicher Rahmen: Was sagt die DGUV?
Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) hat in ihren Broschüren „Medikamentengabe in Kindertageseinrichtungen“ und „Medikamentengabe in der Schule“ klare Empfehlungen formuliert:
- Keine Verpflichtung zur Medikamentengabe: Pädagogische Fachkräfte sind grundsätzlich nicht verpflichtet, Medikamente zu verabreichen. Eine freiwillige Übernahme ist jedoch möglich – unter bestimmten Voraussetzungen.
- Schriftliche Vereinbarungen: Eine klare Absprache mit den Eltern und ggf. dem behandelnden Arzt ist unerlässlich. Dazu gehört eine schriftliche Einverständniserklärung sowie eine genaue Anleitung zur Gabe.
- Dokumentation und Schulung: Wer Medikamente verabreicht, sollte entsprechend geschult sein und jede Gabe dokumentieren. Das schützt nicht nur das Kind, sondern auch Dich als Fachkraft.
Praktische Tipps für Deinen Kita- oder Schulalltag
Damit die Medikamentengabe sicher gelingt, beachte folgende Punkte:
- Erstelle ein Notfallkonzept für Kinder mit chronischen Erkrankungen.
- Arbeite eng mit den Eltern zusammen – sie kennen ihr Kind am besten.
- Lass Dich schulen, z. B. durch den Träger oder medizinisches Fachpersonal.
- Dokumentiere jede Medikamentengabe sorgfältig.
- Halte Dich an die Vorgaben der DGUV – sie bieten Dir rechtliche Sicherheit.
Fazit: Sicherheit durch klare Regeln
Kindersicherheit beginnt bei Dir – mit Wissen, Sorgfalt und klaren Strukturen. Die Medikamentengabe ist kein Alltagsthema, das „nebenbei“ erledigt werden kann. Sie braucht Aufmerksamkeit, Vorbereitung und eine gute Zusammenarbeit mit Eltern und Kolleg*innen.
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